Kleinprojekte

Das IMST-NaWi-Netzwerk Wien fördert niederschwellig Schulprojekte mit naturwissenschaftlichem Bezug in Höhe von max. 400 €. Wiener Schulen, die an einer Förderung interessiert sind, finden unter Förderung von Kleinprojekten mehr Informationen. 

Um einen Antrag zur Förderung einzureichen, füllen Sie bitte einfach das Online-Formular zur Einreichung von Kleinprojekten aus. 

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Hier stellen wir einige der von uns geförderten Kleinprojekte vor: 

Pionierprojekt Schulhühner: Stromversorgung

Das Projekt Schulhühner am ERG Donaustadt gibt es seit dem Schuljahr 2021/22. In den ersten beiden Jahren wurden die Schüler*innen mit der Spezies Haushuhn und seinen Ansprüchen vertraut gemacht und Spenden gesammelt. Im Sommersemester 2022/23 haben wir - gemeinsam mit Eltern und Schüler*innen - das Hühnergehege gebaut. Unsere ersten vier Schulhühnern zogen im Oktober 2023 ein.

Von Montag bis Freitag wurden die Hühner täglich von 3er-Teams versorgt und betreut. An langen Wochenenden und in den Ferien zogen die Hühner entweder temporär mit ihrem Mobilstall aus oder werden vor Ort im Schulgarten täglich von einer Familie besucht und versorgt. Geschützt waren die Hühner durch eine Voliere und einen Elektrozaun, der durch ein kleines Solarzaungerät betrieben wurde. Anfang Jänner 2024 fiel die die kleine PV-Anlage unbemerkt aus und alle Hühner wurden von einem Marder getötet. Auf der Suche nach einer sicheren Verbringung kamen wir schließlich zu der Meinung, dass ein Netzstromanschluss und ein entsprechendes Zaungerät unumgänglich sind.

Obwohl sich mehrere Eltern angeboten haben, die Installationsarbeiten vorzunehmen, wurde deutlich, dass aus Haftungsgründen eine Firma mit der Installation des Netzstromanschlusses beauftragt werden musste.-Die Kosten von rd. 1500 EUR konnten durch eine Lösung, bei der die Schüler*innen unserer UVÜ Schulhühner mithelfen konnten, niedrig gehalten. Schüler*innen und Eltern gruben schließlich eigenhändig eine Künette, in die das Erdkabel verlegt werden kann. Dafür trafen wir uns an einem Donnerstag Nachmittag (25. 4.) und einem Samstag vormittag (27. 4.) im Schulgarten. In insgesamt 36 Werkstunden wurde die Künette fertiggestellt.

Das Erdkabel wurde vom NaWi Netzwerk Wien gefördert, wofür wir uns herzlich bedanken. Bald werden nun neue Schulhühner einziehen können und ein nicht nur schönes, sondern auch sicheres Leben in unserem Schulgarten in Donaustadt verbringen können.

(Mag. Astrid Drapela, ERG Donaustadt)

Lötprojekt am Wiedner Gymnasium

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In einem spannenden Lötprojekt haben die Schülerinnen und Schüler der 7. Schulstufe die Grundlagen des Lötens erlernt und ihre kreativen Fähigkeiten unter Beweis gestellt. Mit Begeisterung und Eifer haben sie gelernt, wie man sicher mit einem Lötkolben umgeht und elektronische Bauteile richtig miteinander verbindet. Das Multimeter wurde dabei sehr häufig als Durchgangsprüfer eingesetzt

Die Schülerinnen und Schüler waren mit Feuereifer dabei und konnten ihre eigenen kleinen elektronischen Projekte realisieren. Verschieden farbige LED-Lichter wurden in einem „HOT WIRE“ Spiel in einfachen Schaltkreisen eingesetzt.
Durch das Lötprojekt konnten die Schülerinnen und Schüler nicht nur ihre handwerklichen Fähigkeiten verbessern, sondern auch ein tieferes Verständnis für Technik und Elektronik entwickeln. Die Durchführung hat in einer offenen Lernphase stattgefunden, bei der die SchülerInnen auch selbstorganisiert mit viel Enthusiasmus und Energie an ihren Projekten gearbeitet haben.

Sonnenenergie für iPads

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Mehmet Ates, Lehrer in der 2c (MINT-Klasse) der MS Schäffergasse, berichtet über sein Projekt: 

Am Anfang des Jahres haben sich die Schüler*innen darüber beklagt, dass wir zu wenige Steckdosen in der Klasse haben, um die iPads für den Schultag (verschränkte Ganztagesschule) aufladen zu können. Daraufhin habe ich von den Schüler*innen Lösungsvorschläge gesammelt, um mehr Lademöglichkeiten (mit einem Umweltschutzgedanken) in der Klasse zu schaffen. Die SuS haben sich nach einer Recherche auf kleine Campingsolarzellen geeinigt, die wir an den Fenstern anbringen. Die SuS konnten über Gestaltung und Planung frei entscheiden.

In 3 Gruppen haben die SuS selbst Ideen und Konstruktionen entwickelt, um die Solarzellen an den Fenstern anbringen zu können. Manche haben sich für eine Holzkonstruktion entschieden, manche waren da minimalistisch angeregt. Die Materialien wurden durch Lehrpersonal angeschafft. Die SuS haben auch in der Durchführung freie Hand gehabt.

Die SuS waren gemeinsam mit der Lehrkraft im Werksaal und haben ihre Konstruktionen gebaut und aufgestellt. Die Lehrkraft hat so wenig wie möglich eingegriffen. Bei Sonnenschein können die SuS ihre iPads nun kostengünstig mit umweltfreundlicher Energie versorgen. Laut Angaben der SuS haben wir bis jetzt 15 mal Ipads voll aufgeladen.

Physik – Escape Room

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Im Rahmen eines Universitätsprojektes an der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik haben 5 Studierende auf den Wunsch der MS-Lehrerin Julia Heuer (MS Reisgasse) einen Escape Room zu den Themen Optik und Elektrik erstellt. Im Laufe seiner Entstehung wuchs der Escape Room immer weiter und weiter und entwickelte sich von einem Kleinprojekt, das einmal durchgeführt werden sollte, zu einem großen Materialkoffer, der bereits in mehreren Klassen und Schulen verwendet wurde.

Dank der Förderung des IMST-NaWi-Netzwerk konnten die benötigten Materialien, wie UV-Taschenlampen, ein elektronisch verschließbarer Koffer als „Zeitkapsel“ und eine Plasmakugel besorgt werden. Besonders die Plasmakugel und die mit UV-Stift versteckten Botschaften haben in den Klassen bisher die größte Begeisterung ausgelöst.

Sowohl von den Lehrpersonen als auch den Schüler*innen kam immer äußerst positives Feedback zurück, ebenso wurden Verbesserungsmöglichkeiten des Escape Rooms rückgemeldet. In der nächsten Phase wird der Escape Room auf Basis der Erfahrungen und Rückmeldungen erweitert und verbessert und soll schließlich so gestaltet werden, dass er als offene Bildungsressource veröffentlicht werden kann. Außerdem fließt die Arbeit an dem Escape Room bereits in die wissenschaftliche Forschung ein und er soll auch in Zukunft als Modellprojekt für weitere Forschungen dienen.

Bau eines Solargrills / Solarofens

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Im Schuljahr 2022/23 wurde von der 4b des Gymnasiums Parhamerplatz unter Anleitung von Mag. Eren Simsek und Mag. Andrea Pfeiffer ein Solarofen gebaut. Das Projekt hat dazu gedient, die Schüler:innen für die Themen Upcycling und Solarenergie zu begeistern und sie ihnen näher zu bringen.

Die Schüler:innen waren vom Projekt begeistert. Es setzte alle ins Staunen, wie stark die Sonnenenergie gebündelt werden konnte. Insofern stieg ihre Zuversicht und Begeisterung in Bezug auf erneuerbare Energien.  Zudem konnten sie ihr Wissen – wie beispielsweise den Brennpunkt ausfindig machen – in der Praxis anwenden.

Mehr Bilder sind auf der Homepage des Parhamergymnasiums abrufbar: https://parhamer.at/solargrill-projekt

Fußtritt-Klavier

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Im Rahmen des Physik- und Informatikunterrichts baute die 6b der AHS Maria Regina ein Fußtritt-Klavier (Projektidee: Nicolette Doblhoff). Vieles musste dabei neu gelernt werden:  Welche elektronische Schaltung muss ich bauen? Wie kann man „Klaviertasten“ bauen, die so groß sind, dass man draufsteigen kann? Wie verbinde ich den „Arduino“ mit der elektronischen Schaltung? Wie gebe ich die Befehle für die Steuerung des Lautsprechers ein? Diese und viele weitere Fragen mussten wir klären – aber es ist gelungen!

Eine der größten Herausforderungen war die elektronische Schaltung und Verkabelung des Arduino mit der Schaltung und den Fußtritttasten. Um den „Arduino“ programmieren zu können, mussten wir erst einmal einen Gedankensprung zur „Mathematik der Musik“ machen, um die Frequenzen der Töne zu ermitteln. Anschließend ging es im EDV-Unterricht um das Programmieren, so dass bei jedem Tastendruck der richtige Ton erzeugt wird. Die letzte Herausforderung war das Anschließen der „Fußtritt-Klaviertasten“, welche davor von der Klasse 7A im Physikunterricht aus „Lasagne-Behältern“ und Schaumgummistreifen gebastelt worden waren. Je mehr Tasten (und somit Töne) es wurden, desto schwieriger wurde es, die Kabel richtig zuzuordnen. Sorgfältiges Arbeiten wurde nötig, aber es machte dafür auch immer mehr Spaß, mit den schon vorhandenen Tönen herum zu experimentieren.

Es war ein interessantes Projekt, bei dem die Schönheit der Musik mit Mathematik, Physik und Informatik verschmolzen ist. Und gerade deswegen hat es so viel Spaß gemacht.

Nachhaltige Staudenpflanzung

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Bei diesem durch das NaWi-Netzwerk Wien geförderte Projekt wurden rund 80 winterharte, mehrjährige und vielfach heimische Stauden im Schulgarten des BRG 19 Krottenbachstraße gepflanzt. Diese sind besonders nachhaltig, da sie den Garten aufgrund ihrer Langlebigkeit für viele Jahre beleben. Stauden bieten ein wertvolles Gestaltungselement im Garten. Gut geplante Staudenpflanzungen bestehen aus einer vielfältigen Mischung blühender Pflanzen. Sie bieten Nahrung und Unterschlupf für zahlreiche Insekten welche wichtige Nützlinge im Garten sind. Da Stauden als mehrjährige, winterharte Pflanzen über einen sehr langen Zeitraum am entsprechenden Standort erhalten bleiben, wird die Beobachtung der bepflanzten Fläche unter anderem auch im Hinblick auf Blütenbesucher und das Wachstum der Pflanzen in Abhängigkeit der Standortbedingungen (Lichtverhältnisse, Wasser, Nährstoffe, Mikroklima) für die SchülerInnen möglich. Im Zuge des Schlüsselqualifikationsmoduls „Ökologisches Garten- und Grünraummanagement“ wurden auch die gärtnerischen Pflegemaßnahmen (Gießen, Düngen, Bodenlockerung und Bodenverbesserung) von SchülerInnen, unter Anleitung des Lehrers, selbst durchgeführt. Die Pflege sowie die Beobachtung der gestalteten Fläche ermöglicht neben der Thematisierung im Wahlmodul auch eine Einbindung in den regulären naturwissenschaftlichen Unterricht. Dies eröffnet die Option auch weitere Gruppen bzw. Klassen in dieses Projekt einzubinden und damit möglichst vielen Jugendlichen eine Teilnahme anzubieten.

 

Chemie in der Küche

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Schüler*innen der Oberstufe (GRG 4 Wiedner Gymnasium) haben im Wahlmodul „Experimentielle Chemie“ rund um das Thema einen Stationenbetrieb für jüngere SchülerInnen der vierten Klasse zusammengestellt und diese auch in den Klassen betreut.

Bubble Tea, Zuckerwatte, gebratene Marshmallows und Popcorn wurden hier nicht nur hergestellt und verkostet, sondern auch die Theorie dahinter besprochen. Dazu haben die Schüler*innen auch Informationstexte verfasst.

Die Verwendung des Rotkraut-Indikators wurde hier in einer Bastelei durchgeführt: In der Vorbereitung wurde Filterpapier mit der lilafarbenen Lösung getränkt und dann mit Essig, Zitronensäurelösung und Geschirrspülmittellösung chromatografisch umgefärbt. Daraus wurden dann mit Pfeifenputzern Schmetterlinge geformt.
Auch am Tag der offenen Tür wurde das Projekt mit großer Freude und Enthusiasmus präsentiert

Bau einer Ionenfalle und eines Interferometers

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Eine Projektgruppe, bestehend aus Schüler*innen des Wahlpflichtfachs Informatik und der Physikolympiade des GRG 11 Geringergasse, hat sich ein hohes Ziel gesteckt: Gemeinsam wollten sie Versuche bzw. Simulationen zur modernen Physik nachbauen. Unterstützt durch Vorlagen, die am CERN entwickelt wurden, gestalteten die Schüler*innen gemeinsam mit Prof. Karin Galle eine Simulation eines Linearbeschleunigers sowie ein Interferometer.

 Eine Gruppe von Schülerinnen hat sich mit dem Aufbau des Linearbeschleunigers beschäftigt: Hier mussten auf einem lagen Plexiglasrohr Halterungen und Kupferbänder montiert werden, die danach verkabelt wurden. Um den Aufbau korrekt umzusetzen waren mehrere Ansätze notwendig. Die Schülerinnen haben dafür sogar eine zusätzliche Zeit in der Schule verbracht.

Die Herausforderung des Interferometers lag vor allem in einem geeigneten Aufbau. Schülerinnen und Schüler der 11. Schulstufe, die im Rahmen des regulären Physikunterrichts den Versuch von Michelson und Morley kennen gelernt haben, konnten das theoretisch Gelernte direkt „hands-on“ umzusetzen. Es war schön, diesen „Aha-Effekt“ zu erleben.

Eine Ionenfalle soll in naher Zukunft noch hinzukommen. 

Bepflanzung unserer Baumscheibe

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Immer mehr Bezirksteile in Wien („Grätzln“) werden durch Projekte verschönert, bei denen die Anwohner*innen selbst aktiv werden. Die Gebietsbetreuung Stadterneuerung (https://www.gbstern.at/) ruft in diesem Zusammenhang neben vielen anderen Initiativen dazu auf, Baumscheiben (also das Erdreich rund um im öffentlichen Raum stehende Bäume) zu bepflanzen. Auch vor unserer Schule, dem BRG 14 Linzerstraße, gibt es so eine Baumscheibe, die lange Zeit ein recht tristes Dasein gefristet hat: Abfälle, Hundekot und harter Erdboden machten es der Flora nicht leicht sich durchzusetzen. Durch ein vom IMST-NaWi-Netzwerk Wien gefördertes Kleinprojekt war es unserer Schule nun möglich, diese Baumscheibe mit einer Begrenzung zu versehen und sie zu bepflanzen. Die Klasse 2f unter Anleitung von Prof. Julia Wurmthaler hat dazu im Werkunterricht eine sonnengelbe Begrenzung gebaut und gemeinsam mit Lehrer*innen aus dem Klassenteam hitzeresistente Pflanzen ausgewählt und gepflanzt. Für den Sommer wurde ein Gießplan erarbeitet, nach dem die Schüler*innen abwechselnd in den Sommerferien die Bewässerung übernehmen. Nun erstrahlt die Baumscheibe in neuem Glanz und bildet einen wunderschönen Eingang für unser Schulgelände.

Wir danken dem IMST-NaWi-Netzwerk für die finanzielle Unterstützung, der Gebietsbetreuung Stadterneuerung für die rasche Genehmigung, der Gärtnerei Krepela für die erstklassige Beratung sowie der MA 48 für das Sponsoring von Erde und Kompost.